Bürgerkegeln 2018
Alle Neune umgelegt
Gut Holz beim 2. Bürgerkegeln
Kegeln ist ein uralter Sport. Bereits vor 3500 Jahren haben Kinder im antiken Ägypten beherzt zur Kugel gegriffen, um ihr Ziel nicht zu verfehlen. Ja, die Organisation eines Turniers und die lange Kegler-Historie kann schon mal bei einer Abschlussrede aus der „Jahrhundert“-Bahn werfen: „Ich möchte euch ganz herzlich danken, dass ihr heute am 15. April 1918 gekommen seid“, setzt Chefkegler Josef Niedermair überzeugt an. Es ist ein verbales I-Tüpfelchen, das für noch bessere Stimmung unter den Freizeitsportlern sorgt.
Klassisches Understatement
Beinahe genauso gut besetzt wie im Auftaktjahr 2017 lassen neben den üblichen Verdächtigen auch Newcomer die Kugel rollen. Dabei beweisen sie nicht nur viel Kreativität, um den richtigen Schwung zu finden, sondern vor allem wieder in der Namensgebung ihrer 3-er Teams. Während sich die einen mit „Frauen Theresia“ oder „CSU“ eher sachlich in den Wettkampf stürzen, versuchen es andere mit rätselhaften Kombinationen: „Jämoko, was auch immer das heißen soll“, liest Josef Niedermair laut vor. Ob Wortschöpfungen wie die „Hanswurschtln“ oder „De Lausbuam“ Programm sind, bleibt ungewiss. Denn die Sieger täuschen alle mit ihrer Mannschafts-Bezeichnung: „Sie gehören wahrlich nicht zum alten Eisen. Unsere Teamsieger ist die Rentner-Band“, präsentiert Vorstand Josef Niedermair die Ersten.
Spannung ist überbewertet, lustig muss es sein!
Die Gipfelstürmer jedenfalls haben eher nur die Höhe eines Weihenstephaner Bergs gemeistert: „Schlusslicht auf Platz 17!“, verkündet Niedermair. „Eigentlich wollte ich ein bisserl Spannung aufbauen bei der Siegerehrung. Aber das hat sich ja erledigt, wie ihr sehen könnt“, schmunzelt der „Sportmoderator“ und deutet auf die sichtbare Panne. Auf der Wand verrät eine Projektion die Platzierungen. Doch der fehlende Überraschungsmoment kann die großartige Atmosphäre nicht beeinflussen: „„Ich freue mich einfach, wenn wir so etwas unterstützen dürfen. Es hat mir rundum gut gefallen, es war sportlich, ausgeglichen und mit viel Gaudi. Die Mannschaften haben ihr Bestes gegeben“, fasst Sponsor Manfred Zenz sichtbar zufrieden zusammen.
Olympisches Motto bringt nur Sieger hervor
Echte Verlierer gibt es eigentlich nicht: „Jeder kann sich einen Preis aussuchen. Der Hauptpreis ist ein 250 Euro-Gutschein, dazu haben wir Preise vom Essensgutschein über 20 Euro, verschiedene Bälle, bis zu einer Freistunde Kegeln und vieles mehr“, eröffnet Niedermair allen Teilnehmenden. Die übergibt Manfred Zenz begeistert mit Handschlag. Besonders beliebt bei den männlichen Keglern aller Altersklassen ist die kleine „Herrenhandtasche“. Gefüllt mit einer Flüssigbrotzeit (3 Halbe), Flaschenöffner und Karten, nur noch ein paar Eiswürfel dazu, setzt sie sicher den Sommertrend für Grillabende bei Freunden.
Ein Champion der Extraklasse für die Champions
„Wie im vergangenen Jahr bieten wir für unsere ersten 6 Plätze ein tolles Schmankerl an. Sie können einmal mit unserem Bundesliga-und Champions-League-Spieler Tom Schneider eine Stunde trainieren. Er schaut jedem zu und geben Tipps, damit sich jeder verbessern kann.“ Margot Buchhauser, Sechste in der Einzelwertung, nimmt verschmitzt an: „Eigentlich wollte ich es ja dem Sepp überlassen, aber der hat schon mitgemacht. Jetzt brauch‘ ich es selbst für nächstes Jahr!“
Die Kugel rollt weiter
Für das dritte Bürgerkegeln sucht Josef Niedermair noch einen passenden Termin: „Wir wollen es vielleicht eher in den Herbst verlegen, da das Interesse in der kälteren Jahreszeit sicher am größten ist.“ Manfred Zenz will als tatkräftiger Unterstützer wieder dabei sein: „„Ich unterstütze es deshalb, weil es eine Veranstaltung für die Bürger ist. Zuvor hat es ja nur unsere Profis gegeben, die sportlich immer weiter nach vorne kommen, aber die Bevölkerung nimmt das gar nicht so wahr.“ Er hat bereits einen talentierten Trumpf in der Kegler-Hand und gibt sich optimistisch für 2019: „Unser Azubi Manuel hat aus dem Stand eine tolle Runde hingelegt, damit hat er uns sehr überrascht. Jetzt muss er nur noch a bisserl Kraft aufbauen!“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.
(Quelle: Mooskurier)
Hier ein paar visuelle Eindrücke…